Die Besetzung der Gisi wird 2026 enden
Zu unserem Immobilienportfolio gehören auch sieben besetzte Häuser. Wie umgehen damit? Das beschäftigt uns schon lange und wird aktuell in den Winterthurer Medien thematisiert.

Zu den Hinterlassenschaften des Bruno Stefanini und damit zum Immobilienportfolio der SKKG gehören auch sieben besetzte Häuser. Wie umgehen damit? Das beschäftigt den Stiftungsrat und uns im Immobilienbereich schon lange und wird aktuell in den Winterthurer Medien thematisiert.
Die SKKG hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit den besetzten Liegenschaften beschäftigt und eine klare Strategie entworfen: In vier Häusern können die Besetzer:innen bleiben, wenn sie bereit sind, die Nutzung zu legalisieren. Bei drei Häusern werden wir die Besetzungen frühestens 2026 beenden und anschliessend sicheren Wohnraum schaffen. Das haben wir bereits im Sommer 2023 kommuniziert.
Das bekannteste besetzte Haus ist die Gisi an der General-Guisan-Strasse 31, das neben Wohnungen auch einen Kulturraum bietet. Diese Besetzung werden wir beenden – wegen unabsehbarer Haftungsrisiken durch die illegale Nutzung des sanierungsbedürftigen Gebäudes für Veranstaltungen und Konzerte, hoher Lärmemissionen zu Lasten der Nachbarschaft, unserer Verpflichtung, mit dem Stiftungsvermögen der SKKG sorgsam umzugehen und der Schutzwürdigkeit des Baus. Und nicht zuletzt: aus Gründen der Fairness gegenüber unseren regulären Mieter:innen, die sich an die Rechte und Pflichten eines Vertragsverhältnisses halten.


Besetzte Häuser der SKKG an der Schaffhauserstrasse (links) und an der Zürcherstrasse (oben) in Winterthur.
2022 haben wir versucht, gemeinsam mit den Besetzer:innen einen Kompromiss zu finden. Dieser Versuch blieb leider erfolglos. Nun rufen sie den Rechtsstaat zu Hilfe: Die Kündigung eines Lagerraumes, den eine Privatperson in der Gisi mietet, ficht diese an, sekundiert von der Besetzerschaft. Letzte Woche versuchten wir, uns vor der Schlichtungsbehörde zu einigen, doch der Mieter zieht den Fall wohl weiter vors Mietgericht. Wieder wurde eines unserer Angebote ausgeschlagen – namentlich die Verlängerung der Kündigungsfrist um acht Monate.
Kulturstiftung vernichtet Kulturraum, so das Narrativ. Aus unserer Sicht ist es der Unwille der Besetzer:innen, sich – notabene mit langem Vorlauf – neu zu orientieren. Und der Unwille, neben den eigenen Interessen auch die Interessen der Eigentümerin, einer zunehmend enervierten Nachbarschaft sowie künftiger Nutzer:innen zu respektieren. Die SKKG und Terresta sind nicht gegen die Subkultur, sondern gegen die unregulierte Nutzung ihrer Liegenschaften – diese wollen wir beenden.
Bei den vier zur Weiternutzung angebotenen Häusern sind wir vorsichtig optimistisch: Mit einem Haus konnte bereits ein Vertrag unterschrieben werden, bei anderen laufen Verhandlungen. Hier zeigt sich, dass einige Besetzer:innen durchaus zu lösungsorientierten Kompromissen bereit sind.